Ein Ring sie zu knechten – »Cairanischer Vital-Suppressor der Ausweglosen Straßen«

Pure Art-Version der Risszeichnung aus PERRY RHODAN Nr. 3075 »Die Warnung der Signatin« von Uwe Anton

Diese eher ›kleine‹ Arbeit (der ›Ring‹ ist ca. 15 Meter im Durchmesser) ist mir in meiner Funktion als »Lumpensammler« für vernachlässigte Risszeichnungsthemen bei PERRY RHODAN aufgefallen. Es ist ein meines Erachtens aber für die Handlung relevantes Objekt aus dem laufenden »Mythos«-Zyklus.

Die Original-Fotovorlage, die Hartmut Kasper ins Exposé uns dazu als Inspiration mitgegeben hat, ist so außergewöhnlich, dass ich darüber nicht sprechen kann. Es würde die PERRY-RHODAN-Fans nachhaltig verunsichern.

Mir war hier in der Umsetzung die sehr extreme Perspektive wichtig – die alle Aufmerksamkeit auf den dunklen Zapfpol im Zentrum des ›Schiffchens‹ lenkt. Ursprünglich hatte ich ein Figurengruppe zur RZ dazu gezeichnet – aber da habe ich beim Zeichnen einen Fehler gemacht, so dass die Figuren in der Strichstärke der Schraffuren zu fein gewesen sind im Vergleich zur eigentlichen RZ. Jetzt ist der Vital-Suppressor vielleicht ein wenig out of context und abstrakt – aber dafür konnte ich die RZ dann fürs Heft auf das dramatischere Hochkant-Format umstricken.

Die Figurengruppe, die eine Szene aus dem PR-Roman 3004 nachstellen sollte, nutzen wir jetzt als exklusives Teaser-Material [1] in der PR-Kommunikation. (Unbedingt auf die kleine Voransicht am linken Rand klicken!)

Handwerklich habe ich hier einmal anders als sonst gearbeitet, denn ich habe die Bleistiftzeichnung auf A3-Karton direkt mit dem Tuschezeichner übermalt. Als alles fertig war, habe ich die Originalzeichnung eingescannt und anschließend noch am Rechner verfeinert. Dies ist die Version hier oben im Blogpost; die veröffentlichte Version findet ihr auf der PERRY RHODAN-Homepage [2]. Die Energieeffekte sind ein spezieller Pinseleffekt in Affinity Photo, der sich auch in der dann anschließenden Vektorisierung für die Strichvariante gut rübergerettet hat.

[1] PERRY RHODAN News: »In die Knie gezwungen.« Gregor Sedlag und die Details seines Vital-Suppressors
[2] PERRY RHODAN Downloads: Risszeichnungen – »Cairanischer Vital-Suppressor der Ausweglosen Straßen«

Technomond in Farbe – Zum Versenden oder Sammeln

Jürgen Rudigs »Technogeflecht« aus PR 2743 in bunt und als Cover der »PERRY RHODAN-Postkarten-Collection No. 13«

Schon länger wollte ich einmal wieder einen ernsthaften Versuch einer Risszeichnungs-Kolorierung unternehmen. Einen Anlass gab es im Herbst 2018 durch eine Anfrage von Klaus Bollhöfener aus der PERRY RHODAN-Redaktion. Über meinen bisher letzten ernsthaften Versuch dazu habe ich in diesem PHUTURAMA-Post [1] aus dem Jahre 2011 berichtet.

Für die Reihe der »Postkarten-Collections«, die bisher in zwölf Editionen mit jeweils vier ausgesuchte Titelbilder der PR-Illustratoren als versandfertige Postkarten zum Verschicken oder Sammeln erscheinen sind, sollten diesmal die Risszeichnungen bei PERRY RHODAN Thema sein.

Da die bisherigen Postkarten-Editionen immer von einem der PR-Titelbildillustratoren stammten, waren die Editionen stilistisch immer auch aus einem Guss. Deshalb schlug ich Klaus Bollhöfener vor, vier der in Zusammenarbeit mit Jürgen Rudig entstandenen Risszeichnungen in einem Set zu vereinigen und jede RZ als Pure Art auf einen farbigen Hintergrund zu montieren:

Die ausgewählten Arbeiten sind im Uhrzeigersinn der »ZÜNDER – Autarker Waffendom der IWAN IWANOWITSCH GORATSCHIN» (PR 2931), der »Mondsicheljäger der Oraccameo« (PR 2683) [2], der »Scout-Shift des ZSI« (PR 2947) und der »Kleinstkugelraumer der USO – MIKROBESTIE« (PR 2823) [3]. Alles Arbeiten, die im Querformat auf Postkartenformat wunderbar funktionieren. Aber wie sollten wir das Deckblatt der Edition gestalten, dass es mit den bisher natürlich farbigen Covern der Titelbilder harmoniert?

Eine fünfte Risszeichnung musste gefunden werden, die titelbildtauglich und auch im Hochkantformat des Coverlayouts der »Postkarten-Collections« funktionieren würde. Jürgen Rudigs Risszeichnung vom lunaren »Technogeflecht« (PR 2743) mit seinem zentralen Kontrolltower bot sich hierfür an – und ich hatte auf einmal einen schier endlos diffizilen Ausmaljob, wie es nicht einmal die komplexesten Ausmalbücher für Erwachsene bieten (laut Dokumentenstatistik meines ProCreate-Grafikprogramms waren es immerhin 34 Stunden und 11 Minuten).

Für das Cover der »PERRY RHODAN Postkarten Collection No. 13« kommt nur der zentrale Bildbereich des Towers zum Einsatz – hier oben die gesamte Risszeichnung in Farbe (eine HiRes-Version nach dem Draufklicken steht zur Verfügung).

Insbesondere das böse grüne Technogeflecht kommt in dieser Version  so richtig zum Leuchten.

[1] PHUTURAMA: »Holzklasse ins All?« Chaos Communication Camp 2011: Tag 1
[2] PHUTURAMA: Ein Traum wird wahr
[3PHUTURAMA: »MIKROBESTIE entfesselt!«

»End of Watch« – Tiuphoren durchgespielt

Ein STERNGEWERK im Großen und Ganzen und die BRÜNNE am Leib – mit insgesamt fünf RZs haben Jürgen Rudig und ich die Tiuphoren begleitet

Mit dem diese Woche erscheinenden PERRY RHODAN-Roman 2899 der Erstauflage »Die Sternengruft« von Uwe Anton [1] endet auch der Lauf der gemeinsam von Jürgen Rudig und mir gestalteten Risszeichnungen zu diesen Kriegsnomaden im Perryversum.

Während wir vor vier Wochen mit den für die Tiuphoren besonders charakteristischen Kampfanzügen – den BRÜNNEN –  die Technik im Detail dargestellt haben [2], endet unser Zyklus in den für das Rhodan-Universum so typischen Großdimensionen – nämlich der RZ eines STERNGEWERKS, den kampffähigen Trägerkolossen und Habitaten der Tiuphoren.

Auffällig an dieser RZ ist, dass wir uns bemüht haben, die ursprünglichen Exposé-Beschreibungen 1:1 nachzustellen. In keiner der bisherigen Visualisierungen auf den Titelbildern der Romane sind die sehr speziellen Größenverhältnisse zwischen der Trägereinheit und den bis zu 26 Großkampfschiffen der STERNSPRINGER jemals so abgebildet worden. Also eine postfaktische oder gar kontrafaktische Risszeichnung? Na ja, die Tripod-artige ›Krone‹ im Bugbereich des Gewerks soll symbolhaft die ›Fassung‹ des so imminent wichtigen STERNENBANNERS betonen und ist exklusiv unsere ausgelebte künstlerische Freiheit.

In jedem Fall werden Jürgen Rudig und ich weiterhin gemeinschaftlich für PERRY RHODAN zeichnen, bei den RZ-Themen der nächsten Zeit werde ich aber auch einmal wieder solo unterwegs sein.

[1] PERRY RHODAN aktuell: »Die Welt der Kriegsnomaden«
[2] PERRY RHODAN aktuell: »Das Herz des Tiuphoren«

Hantelraumer der Tiuphoren mit Wanderantrieb

 

»Die Konvertierung des Archaichen«: Wer kann den feinen Unterschied zwischen Vor- und Hauptzeichnung ausmachen?

Die Reihe der Risszeichnungskooperationen zur aktuellen Handlung in der PERRY RHODAN-Erstauflage zwischen Jürgen Rudig und mir läuft weiter. Der Schwerpunkt bleibt bei den Themen der kriegerischen Zivilisation der Tiuphoren. Hier das gewohnte Nebeneinander von Vorzeichnung in Bleistift und der fertig getuschten Arbeit durch Jürgen Rudig.

Zum Kontext dieser Arbeit lautet es in den aktuellen PERRY RHODAN-News [1]:

»Erste Einblicke in ihre Untersuchungen zur Technologie der Bannerkrieger haben Jürgen Rudig und Gregor Sedlag uns bereits mit den Risszeichnungen zu deren Kriegskapseln und den Sternspringern gegeben. Nun folgt der Einblick in eine noch frühere Ära dieses Volkes, wie sie sich heute noch in Orpleyd zeigt: Sie präsentieren in Heft 2887 einen Hantelraumer der Tiuphoren, jenes Einheitsmodell, mit dem dieses Volk zum ersten Mal den Sprung zu den Sternen wagte.

Der PERRY RHODAN-Roman mit der Bandnummer 2887 stammt von Susan Schwartz, trägt den Titel Tagebuch des Widerstands und kommt am 16. Dezember 2016 in den Handel.«

Beim genaueren ›Diff‹ zwischen Vor- und Hauptzeichnung wird der aufmerksame Beobachter vermutlich einige Veränderungen im Bereichs des Hantelstils bemerken. Hier mussten wir Zeichner nämlich im laufenden Prozess noch eine komplette Umsetzung des gefährliche Strahlungen emittierenden Transitionstriebs vornehmen. Dieser Antrieb sollte ursprünglich in der rechten Technik-Kugel seinen Platz finden; der lange Hantelstil sollte die Wohnsphäre von den härtesten Hyperimmisionen abschirmen.

Ich vermute mal aus dramaturgischen Gründen (?) wurde dieser Antrieb dann in den Hantelstil verlegt. Die ellipsoiden Aubuchtungen samt des Transitionsaggregats hat dann Jürgen Rudig in der Tuschephase noch einpflegen können. Wie immer ist eine höher aufgelöste Version der beiden Zeichnungen nach einem Klick auf das Bild verfügbar.

[1] PERRY RHODAN aktuell: »Die Konservierung des Archaischen« – Jürgen Rudig und Gregor Sedlag präsentieren einen Hantelraumer

»Dauerhaft auf Tiuphorenwache«

Vom Teamplayer zum Solokünstler tiuphorischer Raumschlachtgemälde.

Am heutigen 11. März 2016 ist die jüngste Gemeinschaftsarbeit von Jürgen Rudig und mir im PERRY RHODAN-Band 2847 erschienen. Thema der RZ ist ein »STERNSPRINGER der Tiuphoren«. Ursprünglich war diese Arbeit ganz anders geplant.

Wer die aktuelle PR-Handlung des Zyklus Die Jenseitigen Lande verfolgt, wird wissen, dass die STERNSPRINGER gewaltige abkoppelbare Kampfeinheiten sind der großen Tiuphoren-Habitate sind – den STERNGEWERKEN. Um diesen Kontext risszeichnerisch darzustellen, hatten wir uns noch zusammen mit Rainer Castor überlegt, eine lang gehegte Idee von mir einmal umzusetzen. Die einer Kombi-RZ.  In einem ›Diorama‹ sollte im Vordergrund die RZ des STERNSPRINGERS zu sehen sein, im Hintergrund das gewaltige röhrenförmige Habitat mit weiteren im Gewerkhafen eingeklinkten Bumerang-Raumern. Dass zwei RZs in unterschiedlichen Maßstäben und Detailierungsgraden gut zusammenwirken könnten, habe ich ja schon vor kosmisch langen Zeiten mal angedacht. [1]

Rainer Castors tragisch unerwarteter Tod hat dann all diese Pläne durchgerüttelt. Rainer hatte gerade wenige Monate zuvor die RZ-Redaktion vom heutigen PR-NEO Rüdiger Schäfer übernommen und zusammen mit der einspringenden Bettina Lange aus der PR-Redaktion haben wir beschlossen das Thema doch wieder zu splitten.

Der STERNSPRINGER war wie in der Bleistiftversion oben zu sehen schon fertig. Aber vom STERNGEWERK gab es nur ein paar vage Linien, die mit der Entscheidung zur Stand-alone-RZ aber vielleicht gar nicht genutzt werden, da die Zeichnung ja jetzt nicht als Ensemble funktionieren muss. Aber sie wird kommen!

Wieder in Kooperation mit dem fantastischen Jürgen Rudig, der in diesem Fall hier meine Vorzeichnung des STERNSPRINGERS – noch als Ensemble-RZ angelegt – zu einem vollwertigen Thema aufbohren musste. Dabei halfen auch die KRIEGSKAPSELN, die Jürgen und ich inzwischen schon gelauncht hatten. [2]

Wir beide schieben jetzt dauerhaft ›Tiuphorenwache‹. Neben dem STERNGEWERK sind noch weitere RZs zum »Imperium der Empörer« geplant.

Im Anschluss noch die Druckversion des »STERNSPRINGERS der Tiuphoren« samt Legende.

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Zeichnen wie Rudig: KRIEGSKAPSEL mit Tiuphoren

Stilvergleich: Original und Fälschung (oben: Jürgen Rudig)

In PERRY RHODAN Band 2835 erschien eine weitere Gemeinschaftsarbeit von Jürgen Rudig und mir. Für diese Risszeichnung musste ich sogar lernen zu zeichnen wie Jürgen.

Die KRIEGSKAPSEL ist ein kleineres Landungs- und Einsatzgefährt, so dass es uns sinnvoll erschien, einen der Tiuphoren-Krieger in full force neben das eigentliche Raumschiff zu setzen. Es war schnell klar, dass das meine Aufgabe sein sollte, aber die Figur musste mit der fertigen Kapsel im typischen Rudig-Stil natürlich harmonieren.

Also habe ich einen Crash-Kurs im Zeichnen im Rudig-Stil belegt; das Ergebnis könnt ihr oben sehen. Ich muss es euch sagen, es macht sehr viel Spaß – und es geht auch richtig schnell!

Die »KRIEGSKAPSEL der Tiuphoren« war praktisch eine freie Arbeit von Jürgen und mir, da uns weder in den Exposés noch in den PERRY-RHODAN-Romanen eine Beschreibung gegeben worden ist, wie diese Kapseln aussehen sollten. So versuchte ich mir gerade so typische Frucht- und Samenkapseln aus dem Pflanzenreich als Inspirationsquelle vorzunehmen – allerdings mit ›ausfahrbaren‹ Waffen- und/oder Triebwerksauslegern. Einzige Vorgabe des Exposés war, dass die in PR 2810 genannte »Tropfenform« sollte als Grobbeschreibung gültig bleiben sollte.

Im Anschluss noch die RZ mit Nummerierung und Legende, wie sie im Heft erschienen ist.

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»MIKROBESTIE entfesselt!«

RZ MIKROBESTIE der USO und ursprünglicher Farbsketch für Computerspiel-Konzept

Ende letzten Jahres fragte mich Jürgen Rudig nach einem interessanten Risszeichnungsthema für PERRY RHODAN. Er habe Lust zu zeichnen.

Und wie bei unserer ersten Zusammenarbeit GREMLIN aka MR. MO [1] habe ich auf meiner Festplatte gekramt und einen Entwurf entdeckt, den ich gerne in der Interpretation des nach Mœbius besten Zeichners der Welt vollendet gesehen haben wollte. Danke an Jürgen, dass er sich die Mühe gemacht hat, aus meinem lockeren Entwurf eine ›echte‹ Rudig-RZ zu machen! Wie immer gibt es nach einem Klick auf das obige Bildmotiv die Datei in hoher Auflösung.

Die Idee für einen Kleinstkugelraumer für PERRY RHODAN hatte ich 2002 für mein Computerspiel-Konzept »USO: Alien League«. Hier im Anschluss die für den aktuellen Abdruck in PR 2823 zu umfangreiche Original-Legende zur MIKROBESTIE, in der diese Herkunft noch aufscheint.

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Did Mœbius Dream of Electric Pens?

Die zeichnersiche Mœbius-Scott-Connection hier gezeigt: Ridley Scotts Zeichnungen aus dem klassischen "Blade Runner Sketchbook" von 1982. Und ja, bemühte Headline ist bemüht.

Letztens [1] habe ich in Zusammenhang mit dem aufziehenden Werbebuzz [2] um Ridley Scotts PROMETHEUS, dem  – ja, was nun? – Prequel von Alien, auf die Verbindung zwischen dem großen Mœbius und Scott hingewiesen, die eben auch eine künstlerische ist.

Ridley Scott, dessen Ausbildung auch Design umfasst [3] und damit notwendigerweise einiges zeichnerische Geschick, nutzte dieses auch zur Visualisierung seiner eigener Ideen – hier oben zu sehen für Blade Runner. Diese Sketches zeigen nicht nur die unstrittigen Referenzen auf Fritz Langs Metropolis [4], sondern auch den besonderen stilistische Einfluss Mœbius’ auf Scotts visuelle Handschrift.

Lustig auch, wenn man von einem Blog-Giganten wie nerdcore dazu motiviert wird, doch mal wieder in die eigenen Bücherregale zu schauen, wo seit beinahe dreißig Jahren das Blade Runner Sketchbook [5] steht. Die beiden Skizzen oben habe ich mal schnell per iPhone von meinem eigenen Exemplar abgelichtet.

Die bei @nerdcoreblog dort verlinkte Issuu-Webversion dieses inspirierenden Klassikers der Concept Art habe ich hier gleich mal mit eingebettet:

[1] PHUTURAMA: PROMETHEUS und die Moebius-Scott-Connection
[2] Forbes.com: With “Prometheus” Ridley Scott Perfects What “Mass Effect 3″ Missed”
[3] WP: Ridley Scott
[4] PHUTURAMA: Metropolis 27/10 – “We Are Keeping A Close Eye on You!”
[5] NERDCORE: Blade Runner Sketchbook

Und hier noch ein kleiner Easter Hug!

PROMETHEUS und die Moebius-Scott-Connection

Cover der Mediascene Ausgabe Januar/Februar 1979, mit einer Farbversion von Moebius’ berühmten Concept Art zu Ridley Scotts Alien. (Quelle: quenched consciousness)

Dreißig Jahre nach Blade Runner kehrt Ridley Scott wieder zur Science-Fiction zurück. Während seine Adaption der Philip K. Dick-Erzählung Träumen Androiden von Elektrischen Schafen ein “Schläfer” blieb, der erst über die Jahrzehnte und diverse Final Cuts und Redux-Versionen zu dem unangefochtenen visuellen Vorbild des hyperurbanen Cyperpunk-Genres heranreifte, war Scotts Alien von 1979 der Startschuss für eines der emblematischsten und klebrig-schleimigsten Hollywood-Franchises, das sich in diversen Exploitations-Iterationen und Crossovers Unsterblichkeit errungen hat.

Die Nachrichtenlage zu Prometheus – Dunkle Zeichen [1] ist im Moment unklar, ob es sich bei dem neuen Film um ein klassisches Prequel zur Alien-Reihe handelt. Zumindest der Trailer gibt klare visuelle Hinweise, die auf mehr hinauslaufen als ein loses shared universe.

Ich empfange auch gerade ein wie auch immer motivierten Buzz über die diversen in diesen Tagen öffentlich gemachten Teaser und Trailer, der auf das nächste Big Thing in Science Fiction seit zumindest  Avatar [2] hinauslaufen soll – und den Epic Fail von Disneys John Carter [3] als ideales Kontrastmittel zu nutzen scheint.

Aber irgendwie bin ich misstrauisch, was das bisher bereitgestellte in Stills und Bewegtbild anbelangt. Ich habe das Gefühl, dass da zum Teil noch Pre-Production Animatics hinterschnitten sind, die für eine In-Game-Capture auf Crytek-Niveau okay wären, aber nicht für einen Ridley Scott-Film.

Darüberhinaus ist das in den Ausschnitten zu sehende finale Production Design stilistisch etwas heterogen – ein Best of Cobb, Foss, Gieger und natürlich Moebius. Es gibt klar zuzuordnende visuelle Reenactments des Alien-Originals wie z. B. die Landesequenz des Raumschiffs, das sehr an das der Nostromo angelehnt ist; manches ist aber auch unangenehm grell oder wirkt digitally over defined.

Ein Klassiker ist es natürlich, dass wiederum eine Unterwäschenummer mit einer Working Class Heroin vorkommt – eine Szene, die im Alien-Original auf vielfältigen Ebenen kommunizierte und Sigourney Weaver als Ellen Ripley zu einer “Ikone der Frauenbewegung im Kino” [4] werden ließ.

Hier einer der internationalen Trailer, der auch über den am Ende dramatisch sich aufschaukelnden Scream-Score zu gewinnen weiß:

[1] Prometheus – Der Film. Offizielle deutschsprachige Website.
[2] PHUTURAMA: German FAZ Sets Avatar’s International Reception in US-vs-PRC Synopsis
[3] SPIEGEL Online: Disneys Monster-Flop – Millionenverlust bei John Carter
[4] moviepilot: Prometheus – Dunkle Zeichen

Über die künstlerische Verbindung zwischen Ridley Scott und Moebius demnächst mehr.

“La Douleur Fantôme Hermétique.” Mœbius, Jean Giraud et Gir

Diesmal zu den Sternen! Wenn es nur nicht die Iso-Zen sind, würden wir, seine Adepten, Mœbius in den Abstraktraum folgen, um diesem sinnentleerten luftdichten Phantomschmerz zu entgehen. (Sauce: quenched consciousness)

Das Werk von Mœbius aka Jean Giraud [1] ist ein beständiges ästhetisches Hintergrundrauschen eines gewaltigen zeichnerischen Urknalls, dessen heiße expansive Phase von Mitte der 1960er bis Ende der 1980er dauerte. Der Strahlungsschock hat das gesamte Genre der spekulativen, fantastischen und utopischen Bilderwelten in Comics, Film und Games für alle Zeiten gezeichnet.

Für mich hier in PHUTURAMA war Mœbius so omnipräsent, das ich bisher gar keinen eigenständigen Post zu ihm schreiben musste – und sich mir aufgrund der ausufernden Vielfalt seines Werks auch keine umfassende thematische Klammer aufgedrängt hätte. Um sein allgegenwärtiges Genie trotzdem zu würdigen, hatte ich in letzter Zeit mehrfach das Moebiusband einfach gewendet und gebootlegte Arbeiten von ihm via quenched consciousness [2] zur Illustration der Themen verwandt, die keinen eigenen visuellen Trigger im PHUTURAMA-Sinne aufzuweisen hatten.

So hatte ich letzte Woche unter der Bildunterschrift “Die sozialen Netzwerkgiganten: Halb ziehen sie uns, halb steigen wir zu ihnen auf” eine mir passend erscheinende Zeichnung von Mœbius zur Illustration meines Beitrags “Digitaler Phantomschmerz.” Mein Abschied von Google+ [3] zweckverwandt. Seit heute gibt es in diesem Blog die Kategorie Mœbius / Jean Giraud, wo auch unter anderem dieser Einsatz seiner Illustrationen aufgelistet ist.

Unter dem Eindruck seines Tods und der schon dazu geschriebenen Beiträge wurde mir bewusst, dass die ausgewählte Seite aus Upon A Star [4] für den Google+ Beitrag auf besondere Art prophetisch gewesen ist. Jean Giraud Mœbius verläßt – gefolgt von all seinen Bewunderern und Adepten, also uns! – diesen Planeten (Auch als Anspielung auf Jean Girauds zehnjährige als beinahe bedingungslos beschriebene Gefolgschaft in der New-Age-Erlösungssekte des Jean-Paul Appel-Guéry aka Ios. Diesmal illustriert also Mœbius hier sich und sein Schicksal selbst:

“… and the Living Starcraft embraces them all for the Journey to come.” [5]

[1] Die Offizielle Website von Jean Giraud Mœbius
[2] quenched consciousness: “A blog exploring the work of Jean Giraud, aka Gir, aka Moebius.”
[3] PHUTURAMA: “Digitaler Phantomschmerz.” Mein Abschied von Google+
[4] quenched consciousness: “Has this happened to any of you today?”
[5] quenched consciousness: “Upon A Star”, Page 34

Hier der BBC-Beitrag Moebius Redux: A Life in Pictures über Jean Giraud auf YouTube via Nerdcore:

In den nächsten Tagen werde ich lesenswerte Nachrufe und weitere Bildressourcen hier verlinken.

FAZ: Im Banne der Meisterschaft. Zum Tod des Comicgenies Moebius von Andreas Platthaus
DIE ZEIT: Abenteurer mit Tusche und Graphit
TOR.COM: Moebius – The Visionary’s Visionary by Tim Maughan
NERDCORE: Moebius R. I.P.

“Digitaler Phantomschmerz.” Mein Abschied von Google+

Die sozialen Netzwerkgiganten: Halb ziehen sie uns, halb steigen wir zu ihnen auf. (Quelle: Mœbius aka Jean Giraud † 11. März 2012 via "quenched consciousness")

Gestern hatte ich mich spontan auf Grund der veränderten einheitlichen Datenschutzrichtlinie Googles hinreissen lassen, meinen Google+ Account [1] zu löschen. Mir gefiel die damit heraufziehende Problematik ganz und nicht, dass diese Dienste übergreifende Integration zu viel Wissen über mich über sehr unterschiedliche Nutzungsanlässe hinweg zusammenbringt und möglicherweise von Google gegen meine Interessen verknüpft wird.

Spätestens seit sich Googles Geschäftsmodells als das eines “Reclamebureaus” heraus kristallisiert hat, habe ich mich der weiteren Dienste eher  selten und in der Regel anonym bedient (Maps, Docs etc.). Die dieser Tage oft angesprochene und zur Löschung empfohlene individuelle Web-History hatte ich nie aktiviert, so dass alle möglichen Einträge nur gerätebezogen und damit weniger valide auf mich rückbezogen werden können </naiv>. Googles Ökosystem zentriert sich um die für uns Nutzer unangenehme Frage, wie Mountain View seinen werbetreibenden Kunden diese à point zuliefern kann. Dabei haben sich so interessante Spezialdienste wie Real-time-bidding [2] etabliert, die für mich nach dermaßen abgefahrener Science Fiction klingen, wie es sich nicht einmal William Gibson vorzustellen vermocht hatte. In dieser allgemeinen “If You’re Not Paying for It; You’re the Product”-Geschäftsmodellwelt tut sich eine immer weiter klaffende Schere zwischen unseren Nutzeransprüchen und der notwendigen Refinanzierungsstrategie der Anbieter auf, so dass ich einmal fragen möchte: Warum will Google (Twitter, Facebook etc.) mich denn nicht als (zahlenden) Kunden?

Der gestrige “Downgrade” meines Google-Accounts hat mich nachdenklich werden lassen ob des “digitalen Phantomschmerzes”, den ich mir jetzt mit dem endgültigen Verlust meiner akkumulierten Google+ Einträge aus immerhin einem halben Jahr eingehandelt habe. Google+ war für mich nur ein lauwarmer sozialer Zweitspielplatz, der mich zunehmend belastet hatte, aber wie abhängig bin ich dann vom wirklich intensiv genutzten Twitter? Es ist immer nur halb im Scherz gesprochen, wenn ich beim Evangelisieren sage: “Twitter hat mein Leben geändert.”

Gestern wollte ich mit Google Schluss machen (es hat nur zu Google+ gereicht – aus Gründen) – und trotzdem hatte ich den Anflug einer (natürlich auch narzisstisch geprägten) Depression wie nach einer echten Trennung. Juristen kennen in ihrer formalen Kategorisierung die besondere Problematik von Dauerschuldverhältnissen wie Miete, Ehe, Arbeit (für die es zum Teil spezialisierte Gerichtsstände gibt), Versorgern wie Kabel-TV-Anbietern, Gas-, Wasser, Stromlieferanten, Telefon- und Internet-Providern, Banken und Versicherungen oder von Kindheit oder Jugend an organisierten Partei- oder Religionszugehörigkeiten,  aber inzwischen gehört auch die Integration in ein sozialen Netzwerk wie Facebook, Twitter oder Google+ in diese Kategorie. Es hat damit eine existenzielle “Stickiness” erreicht, die ich für mich persönlich erst gar nicht für möglich gehalten hätte.

Das heißt, diese sozialen Netzwerke sind mir sehr wichtig, wichtiger als viel andere Dinge, für die ich regelmäßig Geld zahle, und wahrscheinlich geht es vielen so. Warum also die Verhältnisse nicht vom Kopf auf die Füße stellen und Kunde werden – und nicht deren Produkt bleiben? Dafür müssen die marktbeherrschenden Gratisdienste ihre unentgeltlichen Leistungen einschränken (oder vielleicht sogar von Staatswegen dazu gezwungen werden) und attraktive Kunden-Upgrades anbieten, die mich von der ganzen persönlichen Entäußerung gegenüber Dritten frei stellen und mir für faires Geld die von mir wirklich gewünschten Dienstleistungen wie Suche, Routen, Netzwerkkommunikation liefern.

Eine Kontigentierung von Leistungen könnte darüberhinaus das angemessenes Preisbewusstsein auf der Nutzer-/Kundenseite für die gebotenen Dienste wiedererwecken. Denn jetzt sind die Carbon-Footprints einer jeden Suchanfrage, einer jeden abgeschickten E-Mail oder einesjeden Facebook-Likes nur virtuelle Erinnerungsposten in den Schlechtes-Gewissens-Bilanzen der Öko-Lobbys. Die vermeintliche Gratisnetzkultur, die uns Nutzer im Moment auf unheimliche Weise hinterrücks in Rechnung gestellt wird, operiert damit doch zu weiten Teilen nach Dumping-Prinzipien, die in der “Realwirtschaft” schon zum Teil seit über einhundert Jahren als gegen die guten Sitten, gegen den lauteren Wettbewerb und gegen den Verbraucherschutz verstoßend geächtet und sanktioniert werden.

Darüberhinaus erzielen die sozialen Netze eine täglich routiniertere Loyalitätspraxis, die die mich umgebenden staatlichen Instanzen, die (Stichwort: E-Government) als Verwaltungsapparate auch zügig zu IT-Infrastrukturdiensten mutieren werden, gar nicht mehr aufzubringen vermögen. Die Herausforderung der konventionellen nationalstaatlichen Bindungskräfte durch die Macht der sozialen Netze ist gar nicht deren aktuelle Organisationsmacht für zivilgesellschaftliches Aufbegehren wie im Arabischen Frühling, sondern ihr Potential, neue transnationale Loyalitätsgemeinschaften von politischer Wucht zu etablieren, die mich historisch an die Rolle der katholischen Kirche (Stichwort: Kulturkampf) bzw. später der internationalen Arbeiterbewegung und – tagesaktueller – an die den multinationalen Konzernen zugesprochene Machtfülle erinnern.

Der Film 8th Wonderland [3] hat dieses Unbehagen ebenso aufgezeigt wie die jüngst wohl von Facebook selbst (meiner völlig ungestützten Vermutung nach) unterbundene Aktion von Tobias Leingruber in Kooperation mit Supermarkt Berlin, Facebook ID-Cards [4] auszugeben. Das soziale Netzwerk möchte sich lieber unterm Radarschirm der politischen Aufmerksamkeit bewegen.

Hier der Trailer, den ich für ganz schön schmissig halte und nach den ganzen Wikileaks- und Anonymous-Kämpfen für mich fast schon authentisch wirkt:

[1] PHUTURAMA: “Good bye and thank you for the GIFs!” – Oder warum ich mein Google-Konto auflöse]
[2] WP: Real-Time-Bidding
[3] WP: 8th Wonderland (offenbar so schlecht, dass WP ihn schon als Löschkandidaten ausgemacht hat. Ich hatte den Trailer in guter Erinnerung.)
[4] Dressed like Machine: Ersetzt das den Ausweis? Die Facebook ID Card

Der Link zur Begleitillustration von Mœbius’ “Upon A Star”: Gesehen bei “quenched consciousness” aka theairtightgarage.tumblr.com.

“Alles nur ein Spaß?” – 30 Jahre Redhorse-Jäger. Ein Interview mit Jürgen Rudig

Die beste RZ aller Zeiten? Terranische Raumschiffe: Abfangjäger der neuen "Redhorse"-Baureihe, Rudig 1981; Source: PR I, Band 1059 Fels der Einsamkeit

Als ich mir im Spätherbst 1981 an einem üblichen Dienstagmorgen vor Schulbeginn PERRY RHODAN 1. Auflage Band 1059 Fels der Einsamkeit am Kiosk kaufte, war ich wie alle vier Wochen insbesondere auf die neue Risszeichnung gespannt. Noch vor Ort schlug ich mit klopfenden Herzen die Heftmitte auf – und sofort wieder zu! Mein Leben war von diesem Augenblick an ein anderes. Noch nie in meinem Leben hatte ich etwas Seltsameres und Fremdartigeres gesehen als Jürgen Rudigs Abfangjäger der neuen “Redhorse”-Baureihe.

Zu dieser Zeit hatte ich schon erste Veröffentlichungen meiner eigenen Risszeichnungen als “Leser-RZ” erlebt, aber mir wurde in diesem Moment schlagartig klar, dass ich meinen Zeichenstil komplett umstellen müsste, um wirklich die Risszeichnungen anzufertigen, die ich mir bis dahin aber nur vage vorzustellen gewagt hatte.

Das ist jetzt beinahe 30 Jahre her, und im Zuge der Wiederbelebung dieses Blogs und des bevorstehenden WeltCons in Mannheim zum 50-jährigen Jubiläum der PERRY RHODAN-Serie, hielt ich es für eine gute Idee, Kontakt mit Jürgen Rudig zu suchen, um ihn selber zu fragen, wie er das damals erlebt hat.

Wir haben kurz miteinander telefoniert und dann das folgende Interview per E-Mail geführt.

Jürgen Rudig ist Jahrgang 1958, verheiratet, hat zwei halbwegs erwachsene Kinder, ist seit fast 30 Jahren im öffentlichen Dienst, inzwischen Schulleiter einer weiterführenden Schule irgendwo im Hinterland von Aachen. Er hatte seit vielen Jahren kaum noch Kontakt mit PERRY RHODAN und dem SF-Fandom; um so mehr freut es mich, dass er hier Rede und Auskunft stand.

Wie kam es zum “Redhorse-Jäger” – einer Risszeichnung, die auch im Vergleich zu Deinen vorhergehenden Veröffentlichungen heraussticht?

Vor über 30 Jahren stand ich mitten im Studium in Aachen – Kunst und Deutsch –  und wollte eventuell Lehrer werden. Mittelprächtig begabt, hatte ich neben dem Studium schon etliches verkaufen können und verdiente für einen Burschen von Anfang Zwanzig gar nicht mal schlecht damit: Ölportraits nach Vorlage, Buchillustrationen für kleine regionale Verlage, Raumabwicklungen für Architekten, und – ja, klar –natürlich diese Risszeichnungen. Wie ich dazu kam, ein andermal. Es soll hier und heute ja vornehmlich um diesen vermaledeiten “Redhorse-Jäger” gehen, der wohl einigen Staub aufgewirbelt hat und mehr oder weniger das Ende meiner kurzen „Karriere“ als Risszeichner einläutete.

Der “Redhorse-Jäger” war ja eine typische freie Arbeit, die mit dem “Perryversum” nur über die Namensgebung verbunden war, aber sie war nicht im luftleeren Raum entstanden?

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ich das Ding bei Jim Burns abgekupfert haben soll – oder zumindest davon motiviert gewesen wäre. Da ist sogar ein bisschen was dran, obwohl ich beim Zeichnen dieses Jägers – soweit ich das in der Erinnerung noch zusammenbekomme –  schwer unter dem Eindruck von einer anderen illustren Größe der damaligen Zeit stand: Möbius.

Brian Lewis' "Gaussi-Jäger" aus MECHANISMO. Die RZs darin (es gibt noch eine des Robots im Vordergrund) sind über Chris Burns' Bilder gedubbt. Source: RZJ und Sky-Ffy

Das nehme ich Dir sofort ab. Die beiden verdutzten Piloten vorm Jäger könnten direkt aus Der hermetischen Garage gesprungen sein!

Über die ersten Hefte von Metal Hurlant – “Schwermetall” – stolperte ich beim Stöbern im Katalog des Volksverlages, das muss 1979 gewesen sein. Die Möbius-Storys haben mich umgehauen – so locker, so dermaßen gekonnt, erkennbar mit einem Filzer hingeworfen … In einer Rezension las ich dann, dass Möbius angeblich einfach drauflos zeichne, ohne konkreten Plan, ohne Vorzeichnung, eben einfach mit dem Filzer. Das wollte ich unbedingt auch versuchen, mit eigenen Comics, aber eben auch mit Risszeichnungen. Ich malte und zeichnete zu der Zeit sowieso sehr viel, probierte nun auch in dieser Richtung herum, entwarf großformatige Arbeiten – halb Comic, halb Risszeichnung –, kombinierte die Rotring-Feder mit dem Edding 3000. Die Ergebnisse waren eher zwiespältig und liegen zum Teil heute noch in meiner Sammlung vergraben.

Das ist eine gute Nachricht!

Ich nicht weiß, warum es eine gute Nachricht sei soll, dass ich noch alte RZs irgendwo vergraben habe. Ist es gut, dass die noch da sind? Oder ist es gut, dass sie so tief vergraben sind?

Spaß beiseite – ungefähr zur gleichen Zeit war ich dann mal wieder zu Besuch bei Willi Voltz zu Hause, um eine eher übliche Risszeichnung – ich weiß nicht mehr welche – abzuliefern, sauber eingerollt in eine Papprolle und fast 300 Kilometer im klapprigen Käfer meiner Freundin transportiert. Willi Voltz fand die RZ prima und nahm sie sofort, und dann schenkte er mir etwas: Die beiden Bände Mechanismo und Planeten Story – beide Bücher habe ich heute noch.

Ich will nicht abstreiten, dass Jim Burns auf mich Eindruck machte (wie gesagt: ein bisschen was mag dran sein, dass der Gaussi-Jäger meinen “Redhorse” beeinflusste), aber  – großes Aber!  – siehe oben: Zu dem Zeitpunkt waren meine Ideen von halbschrottigen Raumschiffen, die von skurrilen Typen mehr improvisiert als geflogen wurden, von Raumfahrzeugen, denen man einen harten Arbeitsalltag ansah und die mit lockerer Hand eher hingeworfen als durchkonstruiert schienen, schon sehr weit gediehen.

OK, aber eine Risszeichnung ist zuerst einmal keine Comic-Illustration. Gewisse “Freiheiten” hattest Du Dir in Deinen Arbeiten bis dahin immer herausgenommen, aber eben auch durch Deine handwerklichen Qualitäten z. B. beim Setzen von Schraffuren so geschickt kaschiert, dass der Eindruck der technischen “Blaupause” immer erhalten geblieben ist. Beim “Redhorse-Jäger” hatte ich den Eindruck, dass Du uns sagen wolltest: “Das mache ich jetzt extra schief und absurd!” Damit keiner mehr auf die Idee kommt, das Ding könnte es wirklich mal geben.

Ich war den von mir zumindest so empfundenen Bierernst der Szene um die Rhodan-Serie eigentlich satt. Als begeisterter, kritischer Leser von Lem, den Strugatzkis u. a. hatte ich den Hype (so würde man heute wohl sagen) um diese Weltraumserie sowieso nie ganz begriffen. Auch wollte ich eigentlich weg von der ganzen Matrosen-Ästhetik mit “Decks”, “Geschützpforten”, “Kommandoständen”, “Außenschotts”  etc. Ich war immer der Meinung, Raumschiffe – und die Typen, die sie fliegen – sehen in zweitausend Jahren ganz anders aus als für uns vorstellbar. Raumschiff Orion mit seiner ganz eigenen Ästhetik imponierte mir z. B. viel mehr als der ganze Star Wars-Kram.

Also, langer Rede kurzer Sinn: Es musste mal was Spaßiges, was Anderes her, und zudem lebte ich in dem Gottvertrauen darauf, dass man mir auch “so was” im wahrsten Sinne des Wortes abkaufen würde, vielleicht sogar Verständnis dafür hätte, mich unterstützen würde …  Ansonsten konnte ich ja noch genug alte Omas und Kommunionskinder in Öl produzieren.

Interessant, dass Du doch deutlich in Distanz zu PERRY RHODAN gehst – gerade, wenn man Deine urtypisch “rhodanesken” Arbeiten Shift und Korvette (Neukonstruktion) aus den PR-Sonderheften betrachtet.

Ich hatte meinen Adlatus Ralf, einem Freund aus der Abi-Zeit, der mir als verschworener Rhodan-Freak von Anfang an immer gerne die notwendigen Daten lieferte. So  entwarf ich also an einem Nachmittag den “Redhorse- Jäger” (und ich meine ehrlich, ich hatte da den Gaussi- Jäger zumindest bewusst schon wieder vergessen oder verdrängt). Hatte ich bisher immer sorgfältig tagelang mit Bleistift vorgezeichnet und dann Stück um Stück mit Rotring nachgearbeitet, so warf ich jetzt nur die Perspektive und ungefähre Abmessungen Freihand mit Bleistift aufs A2-Papier, um dann sofort mit Rotring und Edding loszulegen. Wobei diese Kombination im Original nie besonders gut aussah, denn der Rotring trocknete tiefschwarz, der Edding eher matt und gräulich.

Schade, dass bei dieser “integrativen” Zeichentechnik im Gegensatz zur “klassischen” Methode mit dem Abtuschen auf Transparentpapier die oft sehr ausdrucksstarke Bleistiftvorzeichnung vernichtet wird.

Nun, wie dem auch sei: das Ding wurde sehr schnell fertig, sah im Original ulkig und gar nicht mal schlecht aus. Und Ralf konnte mich nur mit Mühe davon abhalten, noch mehr Blödsinn einzubauen. Er prophezeite mir weise vorausschauend, ein schlimmes (Risszeichner)-Ende. Aber ich war nicht mehr zu halten: Das Ding musste auf den Postweg, mal gucken wie der Verlag reagiert … Ich könnte ja auch gerne wieder, falls gewünscht, was “Normales” zeichnen, dachte ich ganz naiv damals.

Als ob Deine anderen RZs jemals “normal” gewesen wären …

Tja, das “Ding” wurde dann tatsächlich also gedruckt, ohne vorher mal nachzufragen, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte, oder ohne das “Ding” einfach kommentarlos zurückzuschicken mit der freundlichen Bitte, mich erst mal gründlich auszuschlafen und dann noch mal anzurufen … Ich hätte es verstanden. Den Mut des nun Verantwortlichen in der Redaktion – ich habe heute keine Ahnung mehr wer das war – bewundere ich ehrlich, die “etablierten” Rhodan- Leser mit dieser “ernstgemeinten Spaßnummer” von einem Raumvogel zu düpieren. Immerhin war ich bis dahin nur im PERRY RHODAN-Magazin gedruckt worden.

Also meines Wissens war Willi Voltz doch zu dieser Zeit der dafür Verantwortliche. Ich kann mich an ein Risszeichnertreffen im Oktober 1982 bei Willi in Heusenstamm erinnern – für mich damals ein Ritterschlag, dabei sein zu dürfen – , bei dem Du auch gewesen bist und noch faszinierendere Arbeiten präsentiert hast.

Aber neben diesem Gag und all dem Spaß, den Ralf und ich damit hatten, bleibt für mich bis heute der durchaus ernst zu nehmende Hintergrund und Anlass für diese Zeichnung, das eigentliche Unvermögen, sich wirklich vorzustellen, wie solche Fahrzeuge in ein- oder zweitausend Jahren aussehen und funktionieren mögen. Wer sich einen Raumjäger als perfektionierten Düsenjäger vorstellt und einen Raumkreuzer als Weltkriegsschlachtschiff mit Laserkanonen und großen Heckflossen, begeht m. E. den gleichen Fehler wie die phantastischen Autoren des 18.  bzw. 19.Jahrhunderts, die auch nur ihre Kenntnisse von Technik lediglich in die Zukunft umsetzten. Wobei Jules Verne der Sache noch am nächsten kam, aber letztlich ja auch der Ästhetik seiner Zeit verhaftet blieb.

In diese Kerbe haut auch das Leitmotiv dieses Blogs: “Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.” (Arthur C. Clarke)

Aber andere – und vielleicht bessere – Risszeichner als ich erkannten das ja auch, setzen diesen Gedanken aber vielleicht etwas “sozialverträglicher” (sprich “serienverträglicher”) um.

Jedenfalls war meine kurze Karriere als “Shooting-Star” der RZ-Szene (vom “technisch und zeichnerisch höchst begabten Leser”, siehe PERRY RHODAN-Sonderheft Nr.1, hin zum Sündenfall der Szene mit anschließendem “Rauswurf”) damit im Großen und Ganzen beendet. Eine Zeichnung konnte ich noch – ohne großen Erfolg offensichtlich – unterbringen (Raumschiff der Namenlosen, PR 1123); der RZ-Zeichnerclub reagierte, soweit ich mich erinnere, gar nicht mehr auf mich bzw. ließ mich ab da links liegen … Dann war’s das für mich wohl gewesen mit PERRY RHODAN.

Ich kann nicht bestätigen, dass Du wegen des “Redhorse-Jägers” auf eine schwarze Liste gekommen wärest. Im übrigen war der der Konsens schon ab Mitte 1983, dass diese RZ ein wichtiger Meilenstein für das Genre gewesen ist – vielleicht vegleichbar mit dem Punk-Klassiker Never Mind the Bollocks der Sex Pistols.

Viel mehr bleibt nicht zu sagen – dass der gute alte “Redhorse-Jäger” offensichtlich eine sehr kontrovers geführte Diskussion auslöste, finde ich im Nachhinein – ich erfuhr erst Jahre später zufällig davon, als mich das alles längst nicht mehr interessierte   – eigentlich gar nicht schlecht.

Irgendwann in diese Zeitspanne fiel – soweit ich es erinnere – der für mich und wohl auch viele andere unerwartete und sehr bedauerliche Tod meines Mentors Willi Voltz. Er war ein sehr sympathischer, zurückhaltender und intelligenter Mann, den ich damals sehr mochte und bewunderte.

Aber zu dem Zeitpunkt lockten schon ganz andere Aufträge und – im wahrsten Sinne – neue “Perspektiven”.

The Amazing Spider-Man? Seriously?

Ist der The Amazing Spider-Man düsterer, erwachsener und realistischer als in den Raimi-Filmen? Moebius scheint desillusioniert. Quelle: das großartige quenched consiousness

Columbia Pictures und Marvel Studios werden einen vierten Spider-Man-Film [1] im nächsten Jahr herausbringen, der den freundlichen Netzschwinger mit neuer Besetzung und neuem Regisseur rebootet. War das nötig? Erste Eindrücke vermittelt ein Teaser (siehe unten), der schon einiges zu enthüllen weiß:

1. Die Tonalität ist ernster, zeitgemäßer und auf das aktuelle Teenager-Publikum zugeschnitten. Sam Raimis Trilogie war trotz zeitgenössischer Optik dramaturgisch und konzeptionell eine liebevoll retrospektive Nach- und Aufbereitung der wichtigsten Spider-Man-Assets des Marvel Silver Age. Stereotype Figuren wie Tante May, Daily Bugle-Chef Jameson oder der Sandman sind in ihrer ganzen Chargenhaftigkeit der ursprünglichen 1960er Jahre Comicvorbildern treu geblieben. Vielleicht hätte James Raimi schon vor zehn Jahren die ganze Trilogie als Retrodrama in die 1960er zurückverlegen sollen, wie es dies mit X-Men: First Class [2] so gut gelungen ist.

2. Peter Parkers verschwundene Eltern werden als traumatische Handlungstreiber in die Persönlichkeit des bis dato mostly harmless Peter Parker eingespeist. Da ich nicht so firm bin in knapp fünf Jahrzehnten Spider-Man-Geschichte, ist das ein authentischer Plot aus dem Marvel Universe?

3. Es gibt ein neues Kostüm. Hm. Ich glaube, das Spiderkostüm war das geringste Problem der bisherigen Trilogie. Es könnte für die Neuverfilmung eins werden. Es leuchtet doch sehr blau und bunt. Beziehungstechnisch wird diesmal Gwendolyn Stacy as blonde Highschool-Prinzessin in den Vordergrund gestellt. Sam Raimi war je eher der Mary-Jane-Fan.

4. Es gibt PoV-Actionszenen. Cinematisierung der Computerspiele? Zumindest die im Trailer jetzt sichtbaren Action-Sequenzen sehen aus wie ein ambitionierteres Machinima aus einer ordentlichen 3D-Engine. Ich glaube (hoffe) deshalb eher, dass es sich hierbei um WiP-Animatics handelt, die einfach jetzt schon mal in den Trailer gedumpt wurden. Übrigens eine schöne Referenz ist schon im Teaser an Cronenbergs Die Fliege (1986) versteckt, wenn Parker sich da einen Faden aus Nackendrüse zupft. Soviel mal zur “Eerieness”!

5. The Amazing Spider-Man ist 3D. Warum? Das weiß der Geier! Jedenfalls würde ich bei 3D-Luftkämpfen diesen durch Raimi noch nicht verbrannten Erzschurken zum Einsatz bringen.

Da Raimi seine Trilogie mit großem Anstand über die Runden gebracht hat, wird es für Marc Webb kein Homerun wie für Chris Nolans großen Batman Begins-Reboot. Da müssten sie noch etwas in der Hinterhand (“… secrets that are kept from us.”) haben, was ich in diesem Trailer nicht sehen kann. Noch klingelt mein Spinnensinn also nicht so recht.

UPDATE: Es gibt die Vermutung, dass Sony Pictures diesen frühen Reboot des Spidey-Universums unternimmt, um die Filmrechte nicht zu verlieren. Ich finde tatsächlich, dass die ganze Neuauflage einige Jahre zu früh kommt.

[1] Wikipedia: The Amzing Spider-Man (2012)
[2] PHUTURAMA: Mein Beitrag hier  zu X-Men – First Class

Das Spider-Man-Motiv von Mœbius habt ihr “quenched conciousness” aka theairtightgarage.tumblr.com zu verdanken. Hier direkt auf die Archiv-Gallerie gelinkt.

“Charaktermasken” – Batman vs. Bane in The Dark Knight Rises

Wie glücklich Batman über Nolans Interpretation des Dunklen Ritters ist, wissen wir nicht. Moebius hingegen hat den Superhelden-Comic wenig hinzugefügt – das macht ihn ein wenig humanoider.

Die erste Teaser-Welle [1] zu The Dark Knight Rises rollt, mit der im näcshten Jahr Chris Nolan’s BatmanTrilogie zu einem Abschluss gebracht werden könnte. Kommerziell und visuell habe die beiden bisherigen Filme Batman Begins und The Dark Knight überzeugt (letzterer mit dem Hype um den kurz vor Filmstart verstorbenen Heath Ledger über Gebühr angeheizt), aber mich haben die Filme konzeptionell nicht so glücklich gemacht.

Warum? Erstens das Batman-Universum rund um die Metropole Gotham City [2] kann mich nicht recht überzeugen. Vieles mutet realistisch-modern an, anderes verbleibt in einer seltsamen Zeitkapsel zwischen Chicago 1930 und DC-Manierismen wie dem Arkham Asylum. Der Horror heutiger lateinamerikanischer Megastädte ist viel schrecklicher als es sich das artifizielle Superhelden-Hollywood zu erträumen wagt. (Lest mal meine Kurz-Reviews über Miss Bala by Gerardo Naranjo und Dias de Gracia by Everardo Gout dazu.) [3]

Um so interessanter, dass Batmans Gegenspieler in The Dark Knight Rises (2012) Bane [4] sein wird, eine Figur mit Catcher-Maske, wie sie in den Barrios als reale Superhelden und Anwälte der Armen und Entrechteten auftreten. Vielleicht kommt da über getwistete Wege noch ein wenig Gesellschaftskritik ins Fledermauskostüm.

Zweitens kranken die meisten Superhelden-Verfilmungen immer noch am “Yes, we can!”-Syndrom, das es schon für einen Erfolg hält, die Comic-Charaktere und ihr Setting einigermaßen stimmig zu adaptieren. Für die Fans ist dabei wichtig, wie kommt das Kostüm rüber, wie schaut der Superschurke aus. Chris Nolan hat in diesem Bereich sicherlich einige Batman-Assets kongenial interpretiert, aber trotzdem keine eigenständige filmische Relevanz erlangt.

Gerade in The Dark Knight ist der Joker so übernatürlich perfekt in seinen Plots, dass es letztlich genauso Fantasy ist wie Tim Burton’s Rummelplatz-Verfilmungen Batman (1989) und Batman Returns (1992). Letzerer mit dem Star-Villains Michelle Pfeiffer als Catwoman und Danny de Vito als Pinguin ist immer noch mein Favorit.

Ich hätte Nolan den harten Schnitt in den ‘Realismus’ empfohlen: “Keep it to Wayne Enterprises!” Das heißt wie beim wirklich genialen Batmobil und der aller Gothic Novel-Klischees beraubten Batcave im zweiten Teil hätten alle spitzen Ohren und Fledermausflügel gestutzt und nur als situativ gegebene ‘pseudoreale’ Gadgets ausgegeben werden sollen. Das Cape als ausfaltbares Notflug-Device und die Öhrchen für Echolot-Ortungen bei Nacht und Nebel.

Und ansonsten hätte die Filmreihe noch stärker an bestehende Real-Thriller herangeführt – mit der Tarnidentität des omnipräsenten Jet-Set-Milliardärs sicherlich kein dramaturgisches Problem. Wie man ein postmodernes Superhelden-Märchen samt dessen inhärenter selbst-referenzieller Dekonstruktion erzählt, davon zeugt Tarantinos Kill Bill.

Überhaupt brauchen alle bisherigen Superhelden-Verfilmungen, um zu funktionieren, ein dramaturgischen “Genre-Wirtskörper”, der dem Superhelden-Klamauk die Leitplanken setzt. Wenn dieses Wirts-Genre clever gewählt, klappt es dann ganz leidlich mit den Verfilmungen: Spider-Man ist Coming-of-Age, X-Men sind Hanni und Nanni im Mutanten-Internat, Captain America [5] wird wohl ein Kriegsfilm als Trägergenre nutzen.

Und so sind es die “nicht-kanonischen” Superhelden-Filme, die ohne Ballast auf der breiten Brust überzeugend aufspielen können – sei es hard-boiled wie Kill Bill oder Travestien wie Hancock oder Kick-Ass. Ich warte aber weiter auf einen Comic-Superhelden-Verfilmung, die sich als Film wirklich emanzipiert. The Dark Knight Rises wird es wohl nicht sein.

[1] Giga.de über The Dark Knight Rises samt einem eingebetteten Teaser
[2] WP: Wissenswertes über Gotham City
[3] KINO – German Film: Cannes 64: Regarding Un Certain Regard
[4] WP: Bane, der fiktionale DC-Charakter
[5] PHUTURAMA: Captain America – Der Erste Rächer ist ein Mann von Gestern

Das Batman-Motiv von Mœbius habe ich dem sehr empfehlenswerten Blog “quenched conciousness” aka theairtightgarage.tumblr.com entnommen, dessen Mission folgende ist: “Exploring the work of Jean Giraud, aka Gir, aka Moebius.” Hier direkt auf die Archiv-Gallerie gelinkt.

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