[II] RISSZEICHNUNG & SF

Die Science-Fiction bedient sich gern
der technischen Autorität der Risszeichnung

Eine Risszeichnung ist kein Bauplan für Ingenieure und Techniker, sondern gibt Einblick in das komplexe Innenleben von Autos, Flugzeugen, Schiffen und anderer Technik. Sie soll ein breites Publikum ansprechen – zu Werbe- oder Bildungszwecken [1]. Schon früh hat sich die Science-Fiction-Bildsprache der Autorität dieser technischen Illustrationen zu eigen gemacht. So heben im SF-Bildband »Mechanismo« Brian Lewisʻ Risszeichnungen die Original-Illustrationen von Jim Burns auf eine höhere Ebene [2]. Sein »Gaussi-Jäger« hat die PERRY RHODAN-Risszeichner jedenfalls stark beeindruckt. Inspiration suchten und fanden die Zeichner auch in den Illustrationen des Architektur-Avantgardisten Lebbeus Woods [3]. Und die kühnen Visonen des Visual Futurist Syd Mead [4] haben nicht nur Hollywoods Bild von der Zukunft in Filmen wie »Blade Runner« oder »Tron« geprägt – für Risszeichner sind Syd Meads Ideen und deren virtuose Umsetzung die Inspiration schlechthin. Als Metapher für den Aufbruch in den Cyberspace kamen diese Einflüsse in der Techno- und Hackerkultur der Neunziger zum Tragen – wie hier im Bildband der »c-base – Raumstation unterhalb Berlins« [5]. Wie sehr Risszeichnungen den technischen Fortschritt befördern können, zeigen die von Wernher von Braun in Auftrag gegebenen Weltraumvisionen weit vor Start des amerikanischen Raumfahrtprogramms [6]. Die Illustrationen in Collierʼs waren auch die tatsächliche Inspiration für Rudolf Zengerles erste Risszeichnungen in PERRY RHODAN.

Zu den ausgestellten Risszeichnungen >>

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