Zurück zur BASIS!

Keine "kosmische Spielothek" mehr, sondern fernwandelnder Messestandort. Postermotiv mit farbenfroher Neuinterpretation der legendären BASIS durch Günter Puschmann.

Die runden Hunderter-Jubiläumsbände der PERRY RHODAN-Serie sind die Default-Einstiegsluken für interessierte Draußensteher und abgehängte Wiedereinsteiger. Mit dem dieser Tage noch an den Kiosken lungernden Band 2600 Das Thanatos-Programm [1] von Exposé-Autor Uwe Anton beginnt ein neuer Handlungsabschnitt –auf Perrydeutsch der Der Neuroversum-Zyklus [2] geheißen. Und es gibt aus meiner PHUTURAMA-Sicht eine echte Überraschung – die Rückkehr der BASIS [3] in die Handlung.

In den letzten Jahren sind diese Jubiläumsbände wirklich sehr einsteigerfreundlich gewesen und lieferten eine starke Exposition für den gesamten darauf aufbauenden Zyklus. In Band 2300 Vorboten des Chaos lieferte der leider 2009 verstorbene Robert Feldhoff sein Meisterstück in Sachen hochdramatischen Einstiegsroman ab – Auftakt für ein vierjähriges Doppelzyklus-Spektakel um das drohende Entstehen einer Negasphäre in der unmittelbaren kosmischen Nachbarschaft. Frank Borschs Über-Jubiläumsband 2500 Projekt Saturn brachte einen ausreichend großen Zeitsprung und mit der Entdeckung des Polyport-Netzes den so PERRY RHODAN-typischen “Sense of Wonder” zurück – kein Wunder bei den vielen Anleihen an den legendären Meister-der-Insel-Zyklus aus der Anfangszeit der Serie.

Mit nur sechs Jahren Zeitsprung zum abschließenden Band 2599 des Stardust-Zyklus und der wiederum indirekt auf ES hinweisenden Handlungsmotive – das Auftauchen des “Chronisten” Delorian – fällt für mich jetzt bei Band 2600 der Neubeginn nicht so heftig aus. Mehr Kontinuität, denn Disruption.

Zur Kontinuität gehört auch, dass Perry Rhodans langjähriges, zwischenzeitlich zum Casino-Raumer runtergewirtschaftetes Fernraumschiff BASIS wieder in Betrieb genommen wird.  Allerdings eher als Marketing-Gag à la “Gorch Fock” (inklusive negativer Schlagzeilen), um Allan D. Mercants neugegründete intergalaktische Außenhandelsorganisation “Polyport-Konsortium” zu promoten. Mit der Wiedereinbringung der BASIS lag die Idee nahe, RZ-Altmeister und SOL-Gestalter Günter Puschmann ein Farbposter des Giganten für den Jubiläumsband als Goodie beitragen zu lassen. Günter war so nett mir exklusiv eine runtergerechnete Datei für diesen Beitrag zuzusenden!

Mir gefällt die Modernsierung sehr gut. Die Details auf der Schiffshülle haben den expressionistischen Strich eines John Berkey [4] des digitalen Zeitalters, während die kosmische Hintergrundexplosionen an Johnny Brucks größte All-Tapeziereien erinnern. Dass ein Risszeichner die Form der überarbeiteten BASIS gekonnt zu interpretieren weiß, war klar. Doch ist dies kein Grund für den Uwe Anton auf jedwede BASIS-spezifische Interior-Beschreibungen im Roman zu verzichten. Dies gilt für die Besonderheit der dekonstruktiv zusammengeschachtelten Deckstrukturen, wie sie Oliver Scholl der verblüfften Rhodan-Gemeinde erstmals 1980 auf dem ersten PR-WeltCon in Mannheim mit seiner Jahrhundert-RZ [5] präsentiert hat.

Was die oft stiefmütterliche Behandlung der BASIS anbelangt, steht Uwe Antons Auslassung in gewohnter Kontinuität – die spezifischen platzoptimierten gravogeschleusten Deckstrukturen wie von Kurt Mahrs in PR 868 Aufbruch der BASIS eingeführt, werden wie in den Jahrzehnten zuvor nicht erwähnt.

[1] Informationen auf der PR-Website zum Gratis-Download des Romans als Hörbuch
[2] Zum Neuroversum-Zyklus auf der PR-Website
[3] Perrypedia: BASIS
[4] WP: John Berkey
[5 ] Scan des Risszeichnungposters aus PR 1100

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